Schwuler kleidung shop zürich

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Zürich, 5. Mai War man im Kino oder im Theater? Eigentlich ist es kein Kriterium für einen guten Theaterabend, wenn man sich das hinterher fragt. Es ist auch kein Kriterium, dass Leute, die nicht gut hören, langen Passagen des Abends kaum folgen können. Aber es stört trotzdem.

Es ist auch kein Kriterium, ob am Ende Zuschauer auf die Bühne klettern, um sich über die Ungerechtigkeiten der globalen Modeindustrie zu informieren. Aber es freut trotzdem. Und in dem Sinne muss man das Projekt "Sweatshop — Deadly Fashion" als geglückt bezeichnen, das als Koproduktion des jungen theater basel, der Kaserne Basel und des Schauspielhauses Zürich im Rahmen der Zürcher Festspiele über die Bühne des Pfauen ging.

Auch wenn man sich zwischendurch ziemlich gelangweilt hat. Die Sache ist also kompliziert. Viererlei ist ziemlich viel auf einmal. Regisseur Sebastian Nübling , Texter Güzin Kar, Lucien Haug und das Ensemble nutzen dafür Titel und Motive einer Dokumentarserie , die die norwegische Zeitung "Aftenposten" erstellt hat.

Bestürzt merken die drei, dass ihre teure, in Norwegen gekaufte Kleidung den Näherinnen nur knapp das Überleben sichert, dass diese hart an der Grenze zur Sklavenarbeit leben. Der Film zeigt bedrückend und sehr nah dran an den Menschen vor Ort, unter welchen erbärmlichen Umständen die Kleidung entsteht, die in Europa billigst verkauft wird.

Bruchstücke der harten Fakten spricht auf der Zürcher Bühne ein Kind M. Ann Ann Mayer , Lee-Ann Lee-Ann Aerni und Lukas Lukas Stämpfli haben andere Alltagssorgen: Was muss man tragen, um "in" zu sein, welche Marken kaufen — und wie das Ganze so auf Instagram posten, dass man möglichst viele Follower hat?

Oder so? Dieses Leben ist Stress, das versteht jeder, der ihnen beim Herumhektiken zuschaut. Per Aufzug in den Hades, per Video übertragen auf den jetzt geschlossenen Pavillon. Keine Frage, die drei jungen Akteure vom jungen theater basel spielen mit Herzblut, Verve und Energie.

Ihr Gerede im Banne der Popkultur ist authentisch, ermüdet aber auf Dauer, weil es eins zu eins abgebildet in den Dauerloop geschickt statt theatralisch verdichtet wird. Und überhaupt kommt die Welt in den Produktionsländern lange nur sehr am Rande vor. Bis Mio Itschner ihren Auftritt hat.

Sie berichtet von Jasmin, die in Vietnam geboren, aber in die Schweiz adoptiert wurde. Kürzlich erfuhr sie von einer Schwester in Vietnam und besuchte sie: Seit ihrem zwölften Lebensjahr arbeitet diese als Näherin, für weit weniger als den Mindestlohn, würde aber sofort gefeuert, wenn sie sich wehren würde.

Jasmins Auftritt ist nur kurz, die meiste Zeit davon arbeitet sie stur den Haufen Nähstücke neben sich ab, nur das Rattern der Nähmaschine ist zu hören. Manchmal braucht Theater so wenig, um sehr zu berühren. Auf dem Catwalk werde hier mit der Anti-Sweatshop-Bewegung mitgehopst, schreibt Alexandra Kedves im Tages-Anzeiger aus Zürich 7.

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Ab und an länge sich Nüblings Gutmenschen-Soiree, gerieten ob all des Infotainments "der Spass und auch das Spüren etwas ins Hintertreffen. Trotz trickreicher Film- Technik, affengeiler Running Gags mit Yeti, vertrackter Philosophastereien übers Ich und sein Imitat. Vielleicht auch w e g e n.

Die Truppe um Sebastian Nübling und Güzin Kar zeigt bei dieser Veranstaltung der Festspiele Zürich im Schauspielhaus Zürich, die eine Koproduktion mit dem jungen theater basel und der Kaserne Basel ist, wie man die komplexe Sache aufrüttelnd und witzig zugleich auf die Bühne bringt, so Katja Baigger in der Neuen Zürcher Zeitung 7.